Im Jahr 1962 zog sich Emanuel Stanka aus dem aktiven Arbeitsleben zurück.
Seine Glasraffinerie übergab er an die Familie John: Cläre und Rudolf John. Rudolf John stammt aus Blottendorf in Böhmen. Seine Familie weist eine große Tradition in der Glasmacherindustrie auf. So besaß man zwischen 1906 bis 1945 die Firma Emil Schiffner und seit 1941 die Clarahütte.
Die Familie John setzte die Marke E. Stanka bewusst in die Tradition der nordböhmischen Glasmacherkunst. Dadurch führte die Familie John die Marke John zu großem Weltruhm. So nahm man an den großen Produktschauen in Deutschland wie in Frankfurt a. M., Hannover und Leipzig, wie auch Messen im Ausland wie in Frankreich, Japan und den USA teil. Im Weiteren exportierte die Firma Stanka nach Westeuropa, in die USA, nach Venezuela und Japan.
Das Sortiment wurde nach und nach auf große Trinkglasserien umgestellt. Dies spiegelte sich auch in dem durch Rudolf John neuentwickelten Firmenloge wieder. Es stellte die Form des Adels-Service in den Vordergrund. Man bot die bekannten Glasserien, wie das Adels-Service mit neuen Schliffformen, wie dem Diamantenschliff an. Das Service Maria Theresia formte man etwas um. Die Konische Kuppa wurde gegen eine gewölbte ausgetauscht. Dieses neu gestaltete Service bieten wir auch heute noch an. Die Serie mit der konischen Wandform vertrieb die Firma unter dem Namen Prinz Eugen weiter. Darüber hinaus wurden folgende Glasserien angeboten: Maria Antoinette, Kurfürstengläser, Royal, Britania und Alt Wien. Neben den Glasreihen gehörten Likörserien mit Flaschen und Bechern, Vasen, Schalen und Kerzenleuchter zur Warenpalette von E. Stanka.
Die Gläserei Stanka zeichnete sich auch für Ihre hervorragenden Gravuren aus. Die beiden Sonderanfertigungen „Mozartvase“ und der „Beethoventeller“ sind außergewöhnliche Beispiele hierfür. Diese Stücke waren so wertvoll, dass ein pfiffiger Dieb die Mozartvase auf der Hannovermesse 1968 gestohlen hat.
Der Vertrieb von E. Stanka wurde unter anderem durch Handelsvertreter durchgeführt. Man besaß auch zahlreiche Werbepartner. Für deren Anzeigen stellte die Raffinerie Gläser für Werbeaufnahmen zur Verfügung. Zu diesen Partnern gehörten unter anderem der Pottrum, die ägyptische Zigarettenfirma Finas, der Vitamindrink von Schneekoppe und die Zigarettenfirma Reemsta.
Auf Grund der verschiedenen Marketingstrategien der Familie John erlangt die Marke Stanka großen Ruhm. So gehörten folgende, prominente Kunden zu dem Kreis der Käufer dieser Gläser:
Herzog Max in Bayern – der ehemalige Stabschef im Weißen Haus, Donald Regan, das Schloß Vaduz in Liechtenstein, Tiffanys in New York, die deutsche Botschaft in London und New Delhi, das Bundespräsidialamt, der Deutsch Bundestag, die ständige Vertretung der BRD in den USA, der Heilige Stuhl – die Botschaftsresidenz in Rom und der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.
Anfang der 1980er Jahre gewann die Glasraffinerie E. Stanka die Ausschreibung des Auswärtigen Amtes zur Neuausstattung des Schlosses Augustusburg in Brühl mit einem Glasservice. 320 Stücke des Adels-Service wurden seitdem für verschiedenen Staatsempfängen genutzt. So tranken neben der Queen Elizabeth II., König Albert II von Belgien, Michail Gorbatschow und Nelson Mandela verschiedene Größen aus Politik und Gesellschaft aus unseren Gläsern.
Aus Altersgründen gab die Familie John Anfang des Jahres 1999 die Firma Emanuel Stanka auf. Man verkaufte die Marken und Produktrechte mit Wirkung zum 01.03.1999 an die Familie Görner.